Schulhaus Hohfuri im Kino ABC

Schüler tauschten Klassenzimmer gegen Kinosaal
Am Donnerstagmorgen stand für die Kinder der Primarschule Hohfuri kein Unterricht, sondern ein Überraschungsfilm im Kino ABC auf dem Stundenplan.
Voller Vorfreude stürmen 300 Kinder der Primarschule Hohfuri – von ihren Lehrkräften gebändigt – am Donnerstagmorgen das Kino ABC. Die Sondervorstellung des Filmklubs Zauberlaterne hat der Lions Club Bülach finanziert. «Wir unterstützen die Zauberlaterne, weil das Projekt Kindern und Familien zugutekommt», erklärt Anna Gfeller Specogna, Vizepräsidentin des Lions Clubs. «Dieser Anlass, zu dem wir letztes Jahr das Schulhaus Böswisli eingeladen haben, macht die Zauberlaterne auf breiter Basis bekannt und ermöglicht den Kinobesuch auch Kindern, deren Familien die Ressourcen fehlen.»
Die besten aller Filme
Neunmal am Samstagmorgen präsentiert die Zauberlaterne Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren für einen geringen Mitgliedsbeitrag pro Saison die besten Filme der Kinogeschichte – vom Klassiker bis zur modernen Produktion. Zur Einstimmung gibt es vorab das Klubmagazin. 1992 in Neuenburg gegründet, koordiniert der Dachverein weltweit 100 Klubs,
72 davon in der Schweiz
Das Bülacher Team wird seit dem Start 1996 vom Kino ABC unterstützt. «Wir liefern die Infrastruktur zum Selbstkostenpreis», bestätigt Eigentümer Stephan Stottele das Engagement für Nachwuchs-Cineasten. Den Kindern werden verschiedene Filmgenres nähergebracht, künstlerische Ansätze und Technik, die dahintersteckt.
«Kein Picknick und den Nachbarn nicht stören», macht Zauberlaterne-Animatorin Ursula Pfeiffer die kleinen Gäste mit den Regeln im Kino vertraut. «Ein Fall für die Borger» kündigt sie an, einen spannenden Film über Kameradschaft. Wie Zusammenhalt auch den Kleinsten Macht verleiht, erfahren die Kids, als Pfeiffers Ehemann Philippe, Schauspieler bei den Spielleuten von Seldwyla, einen Immobilienhändler mimt, der mit dem Kinoabriss droht. Schauspielkollege Robert Nagel ermutigt das junge Publikum, entschlossen Nein zu sagen. Vor jeder Aufführung setzt das Animationsteam einen Aspekt des Films spielerisch in Szene. «Ich dachte, das wäre echt», gibt die sechsjährige Olivia zu.
Spannung zum Happy End
Die Komödie von 1997 handelt von der Borger-Familie Clock, liebenswerte, rothaarige Minimenschen, die bislang unentdeckt unter dem Fussboden der Familie Lender leben. Mit dem Frieden ist es vorbei, als sich ein Anwalt das Testament der Erbtante erschleicht und beide Familien zum Auszug zwingt. Den Kampf gegen den Schurken nehmen sie gemeinsam auf. Dem Happy End gehen wilde Verfolgungsjagden voraus, manche Szenen sind für die Jüngsten fast zu spannend.
«Das war gefährlich, aber ich hatte keine Angst», urteilt der sechsjährige Noe. Und was es mit der Zauberlaterne auf sich hat, «das schau ich mir mit meiner Mama noch einmal an».
Zeitungsartikel von Frau Martina Kleinsorg aus der Zeitung Zürcher Unterländer vom 03.12.2016